Eine Vision für Kinder in Anbetung

anbetung1Ich träume von einer Generation von Kindern und Jugendlichen, die von Herzen Gott anbeten und aus dieser Tiefe ihr Leben mit ihm und für ihn leben. Leider erleben wir oft genau das Gegenteil: Kinder, die während Zeiten der Anbetung völlig gelangweilt sind oder nur quatsch machen oder total durchgedreht sind. Manchmal versuchen wir dann das Interesse der Kinder zu wecken mit lustigen Kinderliedern-- oder, wenn sie älter sind, mit cooler Lichttechnik und Fun Activities. Das hat alles seinen Platz und es ist gut, wenn wir Kinder und Jugendliche ansprechen und ihnen Raum geben, sich in ihrer Weise auszudrücken.

Aber...

Erreichen wir dann wirklich die Tiefe ihres Herzens? Ich kann mich noch gut erinnern, wie es mir als Kind ging. Als ich 8 oder 9 wurde, war mein Spaß an lustigen Liedern eher begrenzt. Und mein Geist sehnte sich nach viel mehr. Bei Rüstzeiten oder Camps war es einfacher, neue Schritte zu gehen und es zu wagen, die Augen zu schließen oder die Hände zu heben und mich wirklich auf Gott zu fokussieren. Sobald ich wieder in mein normales Umfeld nach Hause kam, war es total schwierig. Ich fragte mich: Was sagen meine Freunde? Als Kind ist das oft unheimlich wichtig und manchmal herausfordernd. Aber noch schlimmer waren Erlebnisse wie dieses:

In einem Sonntagsgottesdienst hob ich als 11-jähriges Mädchen ganz vorsichtig eine Hand während der Anbetung. Danach kam eine liebe, wohlmeinende Person auf mich zu und sagte, "Oh, wie schön, dass du Gott anbetest! Das ist echt süß! Mach weiter so!"

Ahhhhhhhhh.........

Ich wollte nicht SÜSS sein!! Ich wollte mich einfach als vollwertiges Mitglied der Gemeinde nach Gott ausstrecken. Und allein der Gedanke, dass die Erwachsenen mich angeschaut haben, hat mich von weiteren Versuchen eine Zeit lang total abgeschreckt.

Jetzt meinen wir alle, wir würden das als Erwachsene NIE einem Kind sagen. Aber denken wir es trotzdem? Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass solche Gedanken schon manchmal durch meinen Kopf gehen, wenn ich Kinder im Lobpreis sehe. Die Kleinen schauen so niedlich aus und mein Herz freut sich sehr, ihre Fortschritte zu erleben.

Und genau hier braucht es ein Umdenken. Wir müssen Raum machen, dass es normal ist für Kinder, Gott zu begegnen. Es ist nichts außergewöhliches, wenn Kinder etwas im Geist erleben. Wir müssen nur lernen, damit gut umzugehen. 

Manchmal geben wir dem, was die Kinder machen zu viel Wert. "Ein Kind hat ein prophetisches Wort gebracht! Das muss direkt vom Himmel sein!!" Ja, es kann sein, aber das Wort muss auch geprüft werden wie bei jedem anderen. Oder auf der anderen Seite: "Ein Kind hatte ein prophetisches Bild. Naja, es hat wahrscheinlich nur nachgemacht, was es von jemand anderem gesehen hat. Oder es war Zufall."

Wir brauchen als Leib ein Wachstum an Weisheit, dass wir im Geist unterscheiden können, was wirklich gerade mit den Kindern passiert. Manchmal rennen die Kinder mit Bändern herum und es sieht nicht so aus, als ob sie überhaupt etwas Geistliches tun. Am nächsten Tag jedoch hört die Mama oder der Papa der 4-Jährigen zu, wie sie alles erzählt, was im Geist am vorigen Abend passiert ist.

Aber auch wenn wir einen guten Rahmen schaffen und den Kindern diesen Freiraum geben, Gott selber zu erleben, passiert dies doch allzu oft nicht. Ich habe mit vielen Eltern und Kindermitarbeitern geredet, die das gleiche beschäftigt wie mich. Auch wenn wir alles tun, scheint es, dass die Kinder oft kein Interesse haben oder ihnen Mut oder Verständnis fehlen, im Geist mitzugehen.

Und hier ist der Knackpunkt dieser Vision. Um diese Selbstverständlichkeit zu erreichen, wo es normal ist, dass Kinder und Jugendliche Gott in der Tiefe begegnen- vor allem nicht nur wenn sie alleine für sich sind, sondern zusammen mit anderen Generationen, brauchen wir einen geistlichen Durchbruch. Dazu ist es nötig, dass Gott ihre Herzen erreicht, ihren Hunger und Durst nach ihm weckt und ihnen Mut schenkt, sich auch öffentlich nach ihm auszustrecken. 

Lasst uns nicht nachlassen, bis wir in diesem Land so einen Durchbruch erleben. Es kann geschehen!

Tags: Kinder, Anbetung, Vision

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